Zeugnisvergabe des ersten Jahrganges der generalistischen Ausbildung Pflegefachfrau*mann

13 Auszubildende schließen die Prüfung erfolgreich am AWO Bildungscampus ab

Preetz/Schleswig-Holstein. Nun war es endlich soweit. Nach 3-jähriger Ausbildung bekamen die 13 Auszubildende, 8 Frauen und 5 Männer, der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau*mann ihre Zeugnisse am AWO Bildungscampus verliehen. Gemeinsam mit ihren Angehörigen und Arbeitgeber feierten sie den erfolgreichen Start in ihr Berufsleben.

 

Stefanie Salpeter, Geschäftsführerin des AWO Landesverbandes zu dem der Bildungscampus gehört, gratulierte allen Absolvent*innen und bedankte sich bei Ihnen für Ihr Engagement: „Ihr Jahrgang war ein ganz besonderer Jahrgang. Nicht nur, dass sie der erste Abschlussjahrgang dieser neuen Ausbildung sind, sie sind auch unter schwersten Bedingungen gestartet.“. Der Ausbildungsstart war zu Hochzeiten der Corona-Pandemie mitten im Lockdown. Die Azubis sind dadurch nicht im Theorieblock, sondern in der Praxis gestartet. Ein Umstand, der absolut unüblich ist. „Sie alle waren sofort mit schweren Momenten ihrer Arbeit konfrontiert und mussten viele Menschen, die in ihrer Obhut waren, gehen lassen. Trotzdem haben Sie nie aufgegeben und sich mit viel Mut, Engagement und Empathie jeder neuen Herausforderung gestellt.“ beschreibt Salpeter die Situation.

 

Die Kurssprecherin Rehab Freitag ist stolz auf sich und ihre Mitstreiter*innen, dass sie diese Zeit gemeinsam erfolgreich geschafft haben: „Wir können stolz sagen, dass sich eine wunderbare Gemeinschaft gebildet hat, die durch viel Verständnis und Zusammenhalt geprägt war.“ Die Ausbildung kann die frisch gebackene Absolventin des AWO Bildungscampus sehr empfehlen: „Der generalistische Ansatz ist absolut richtig. Wenn man jung und unerfahren seine Ausbildung anfängt, weiß man noch nicht genau, was man will. So lernt man alle Bereiche kennen und kann dann den passenden für sich wählen.“ Freitag sieht aber noch Verbesserungspotential: „Die Ausbildung in der Pädiatrie kam bei unserem Jahrgang zu kurz und sollte besser integriert werden.“

 

Auch anwesend bei der Zeugnisvergabe die kommissarische Leiterin der Abteilung Gesundheitsvorsorge im Gesundheits- und Justizministerium Frau Angelika Bähre: „Pflege hat durch das Pflegeberufegesetz und die Neuordnung der Ausbildung an Wert gewonnen. So zeigt sich zum Beispiel die Versorgung aller Menschen aller Altersstufen in allen Bereichen als großer Vorteil während der Ausbildung. Wir arbeiten auch in Zukunft mit allen Beteiligten an der stetigen Verbesserung dieser Ausbildung.“

 

Die Ausbildung zur*m Pflegefachfrau*mann ist das Resultat des Pflegeberufereformgesetzes der Großen Koalition, das 2020 in Kraft trat. Die generalistisische Ausbildung bündelt und ersetzt die Ausbildungen zum*r Gesundheits- und Krankenpfleger*in, zum*r Altenpfleger*in und zum*r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in. In Deutschland haben im Jahr 2021 61.329 Personen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann aufgenommen. Das sind 7% mehr als im Vorjahr. Damit ist die Pflegeausbildung insgesamt der größte Ausbildungsberuf in Deutschland.

 

„Die Pflegebranche ist eine der wichtigsten und herausforderndsten Bereiche in unserer Gesellschaft. Pflegefachkräfte tragen ein außerordentlich hohes Maß an sozialer Verantwortung. die insbesondere während Corona mit dem Begriff der „Systemrelevanz“ überschrieben wurde. Die tatsächliche Bedeutung des Pflegeberufes liegt aber nicht im „System“, sondern in der Arbeit mit den Menschen, die professionelle Pflege benötigen. Professionelle Pflege bedeutet immer auch Beachtung der Menschenwürde und das macht den Pflegeberuf so existenzrelevant“ so Salpeter abschließend.

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