Integrationsarbeit vor Finanzierungshürden

Austausch im IntegrationsCenter Reinbek

Bundestagsabgeordnete Uta Röpcke (Bündnis 90/ Die Grünen), Patrizia Böge und Vera Hanel diskutieren mit den Mitarbeiter*innen im AWO IntegrationsCenter Reinbek über aktuelle Herausforderungen in der Integrationsarbeit.

Reinbek, den 16. Februar 2024. Ein wichtiger Austausch fand im AWO IntegrationsCenter Reinbek statt, als Bundestagsabgeordnete Uta Röpke von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam mit Patrizia Böge und Vera Hanel die Einrichtung besuchte. Hatice Erdem, Regionalleitung AWO Interkulturell, Einrichtungsleiterin Ilona Akopjan und weitere Mitarbeiterinnen vor Ort diskutierten mit ihnen über aktuelle Herausforderungen in der Integrationsarbeit.

Ilona Akopjan betonte die erfolgreiche Arbeit des IntegrationsCenters Reinbek, das sich durch seine besondere Lage und gute Vernetzung mit Unternehmen auszeichnet. Dennoch wurde auf die landesweit bestehenden Probleme hingewiesen: unzureichende Finanzierungen der Fachdienste für Migration und Integration in Schleswig-Holstein, befristete Projekte und fehlende Unterstützung für Jugendliche bei der Integrationsleistung. Auch die mangelnde interkulturelle Öffnung von Behörden und der Bedarf an psychosozialen Diensten wurden als zentrale Herausforderungen identifiziert. Probleme bei der Wohnungssuche und die Unsicherheit in der Finanzierung von Integrationsprojekten belasten die Arbeit vor Ort. Migrationsberatungen müssten vor Ort oftmals auffangen, was Regeldienste wie das Jobcenter, die Ausländerbehörde oder das Jugendamt nicht leisten können.

Der Besuch schloss mit der Vorstellung des Projekts "Commaplus", das sich auf die Arbeitsmarktintegration fokussiert und von der Finanzierung der Jobcenter abhängig ist. Hatice Erdem betonte die Wichtigkeit der vor Ort geleisteten Arbeit und warnte vor Sparmaßnahmen, die zu prekären Situationen in der Zukunft führen könnten. Sie betonte den Wunsch nach einer Integrationsstrategie auf Landesebene und forderte verstärkten Austausch zwischen Akteuren, Kommunen und dem Land.

Die politischen Vertreterinnen zeigten Verständnis für die lokalen Herausforderungen und betonten, dass die geschilderten Probleme nicht nur spezifisch für den besuchten Standort seien, sondern landesweit existierten. Eine effektive Lösung erfordere gemeinsame Anstrengungen von Land, Kommunen, Fachverbänden und allen Beteiligten. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Impulse aus dem Besuch konkrete Maßnahmen für eine verbesserte Integrationsarbeit in Schleswig-Holstein initiieren.

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